Aktuelle Meldungen
Prof. Dr. Julian Bösel über die Folgen neurointensivmedizinischer Komplikationen von COVID-19
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Patienten, die infolge einer SARS-Cov-2-Infektion intensivpflichtig werden, können schwerwiegende neurologische Manifestationen entwickeln, die DGNI berichtete darüber.
Aus mehreren Studien, die auch COVID-19-Intensivpatienten enthielten oder auf diese fokussiert waren, ergaben sich je nach Selektions- und Definitionskriterien Häufigkeiten solcher Affektionen des Nervensystems von ca. 13-50% und Assoziationen mit höherer Mortalität und Morbidität.
Die mit Unterstützung der DGNI durchgeführte IGNITE-Studie PANDEMIC fokussiert sich ausschließlich auf COVID-19-Intensivpatienten und fand, vergleichbar mit anderen Studien, als häufigste Manifestationen Enzephalopathien, ischämische/ hämorrhagische Schlaganfälle und neuromuskuläre Komplikationen wie die Critical Illness Neuropathie/Myopathie (Dimitriadis et al., submitted). Gut passend dazu und wenig überraschend werden in der neurorehabilitativen Literatur zu dieser Patientengruppe fortbestehende Lähmungen, kognitive und emotionale Symptome berichtet. Diese können Ausprägungen eines Post-Covid-Syndroms (Symptome >2 Monate andauernd, >3 Monate nach Infektion (noch) vorhanden) darstellen, das in anderer Form sonst auch nach milden oder moderaten COVID-19-Verläufen auftritt.
Hospitationsstipendien für Pflegende und Ärzte auf spezifischen Neurointensivstationen
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Deutschlandweit ist die Anzahl eigenständiger Neurointensivstationen begrenzt und nur wenige Pflegende wie auch Neurochirurg:innen und Neurolog:innen haben die Möglichkeit Intensivmedizin auf einer spezifischen NeuroIntensivstation Erfahrungen zu sammeln. Ebenso wird vor diesem Hintergrund der überwiegende Teil neurologischer und neurochirurgischer Intensivpatienten auf vornehmlich interdisziplinären Intensivstationen behandelt. Um mehr Ärzt:innen und pflegenden einen Einblick in das Spektrum und die Tätigkeiten einer spezifischen Neuro-Intensivstation zu ermöglichen, vergibt die DGNI ab 2022 Hospitationsstipendien sowohl für Pflegende als auch für Ärzt:innen für eine einmonatige Hospitation auf einer spezifischen neurologischen, neurochirurgischen oder interdisziplinär neurologisch-neurochirurgischen Intensivstation.
Die DGNI übernimmt die Kosten in Höhe des aktuellen Gehaltes inklusive der Lohnnebenkosten für die Dauer eines Monats und bietet eine Aufwandsentschädigung für die Hospitationsklinik an.
1. Sie sind Pflegekraft oder Arzt und möchten gern auf einer Neuro-Intensivstation für einen Monat hospitieren? Bewerben sie sich jetzt auf ein Hospitationsstipendium der DGNI:
- Voraussetzungen:
- examinierte Pflegekraft (gern mit Erfahrung Stroke Unit oder allgemeine Intensivmedizin – keine zwingende Voraussetzung)
- Neurochirug:in, Neurolog:in in fortgeschrittener Weiterbildung (gern mit bereits absolvierten 6 Monaten Intensivmedizin i.R. der Facharzt-Weiterbildung – keine zwingende Voraussetzung)
- DGNI-Mitgliedschaft, bzw. Beitrittsverpflichtung zur DGNI-Mitgliedschaft bei Förderung
- Bewerbungsschreiben beinhaltet:
- Bewerbungsschreiben mit Motivationsschreiben (1-max. 2-Seiten)
- Lebenslauf
- Unterstützungsschreiben durch Pflegeleitung bzw. ärztliche/n Abteilungs-, Klinikleiter:in, eine Hospitation in den kommenden 6-12 Monaten zu ermöglichen
- Nennung der ausgewählten Hospitationsklinik (nach eigener Recherche/Anfrage (siehe hierzu auch Voraussetzung Neuro-Intensivstation), aus DGNI-Liste) und Bestätigung des Hospitationszeitraumes durch die Hospitationsklinik
- Bewerbung an:
PD Dr. med. Wolf-Dirk Niesen
Schatzmeister der DGNI
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2. Bitte entnehmen Sie die Übersicht der Kliniken für Hospitationsstipendien der beigefügten Datei.
3. Sie möchten Ihre Neuro-Intensivstation bei der DGNI für die Aufnahme von Hospitanten anmelden:
- Voraussetzungen:
- Eigenständige Neurologische, Neurochirurgische oder Neurologisch-Neurochirurgische Intensivstation
- Leitung durch eine/n Neurolog:in, Neurochirurg:in, Neuroanästhesist:in mit Zusatzbezeichnung Intensivmedizin und DGNI-Mitgliedschaft
- Volle Weiterbildungsermächtigung für die spezielle Neurologische bzw. Neurochirurgische Intensivmedizin am Standort
- Spezifisches pflegerisches, pflegetherapeutisches Behandlungskonzept/ Weiterbildungsangebot
- ≥ 25% Intensivfachpflegeanteil
- Annahme von Hospitanten innerhalb von 6 Monaten
- Anmeldung:
- Anmeldungsanschreiben mit kurzer Beschreibung der Intensivstation (Leitung, Zusatzbezeichnung, Weiterbildungs-Ermächtigung, Bettenzahl inklusive Beatmungsmöglichkeiten, durchschnittliche jährliche Patientenzahl, pflegerische – ärztliche Besetzung, Fachpflegeanteil, ggfs. Behandlungsspektrum)
- Einverständniserklärung zur Veröffentlichung auf der DGNI-Webseite
- Rückmeldung an:
PD Dr. med. Wolf-Dirk Niesen
Schatzmeister der DGNI
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DGNI unterstützt die Hilfsorganisation action medeor e. V.
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Liebe Mitglieder und Interessierte der DGNI, liebe Kolleginnen und Kollegen,
wir als Tätige in der Neuro-Intensivmedizin und -Notfallmedizin kennen katastrophale Erkrankungen und immenses menschliches Leid, das mitunter plötzlich über unsere Patienten hereinbricht, sehr gut, und engagieren uns fortwährend dafür, ihnen zu helfen und ihre Situation zu verbessern.
Nun wütet nach jahrzehntelangem Frieden in Europa ein Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine, der menschliches Leid in schrecklichem Ausmaß und insbesondere für die Zivilbevölkerung bedeutet. Auch soziale Einrichtungen und Krankenhäuser stehen unter Beschuss, und die allgemeine wie auch medizinische Versorgung von Bürgern und Patienten der Ukraine ist in höchstem Maße bedroht.
Die DGNI verurteilt die Kriegshandlungen in der Ukraine und appelliert an alle Verantwortlichen, die Kampfhandlungen unverzüglich einzustellen, Friedensverhandlungen zu forcieren und die allgemeine wie auch medizinische Versorgung der Bevölkerung zu ermöglichen.
Um einen kleinen Beitrag zur Linderung des Leids zu leisten und die medizinische Versorgung der Patienten in der Ukraine zu unterstützen, spendet die DGNI im Sinne ihrer gesellschaftlichen Verantwortung 10.000 € an die action medeor e.V. . Diese Hilfsorganisation wurde ausgewählt, weil sie über weitreichende Erfahrung mit medizinscher Hilfe in Krisen- und Kriegsgebieten verfügt und wir darauf vertrauen können, dass unsere Hilfe auch dort ankommt, wo sie ankommen soll.
Außerdem fordern wir unsere Mitglieder auf, individuell zu spenden und Hilfe anderer Art für die Menschen in und Geflüchtete aus der Ukraine anzubieten.
Die DGNI wünscht den Menschen in der Ukraine und uns allen Frieden und die Lösung von Konflikten ohne Waffen.
Prof. Dr. med. Julian Bösel
Präsident der DGNI
Für das Präsidium der DGNI
Preisverleihungen bei der ANIM 2022 - Kurzinterviews mit den DGNI-Preisträgern
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NeuroIntensiv-Preis der DGNI und DGN 2022, DGNI Nachwuchsförderungspreis, Pflege- und Therapiepreis der DGNI und 1. Posterpreis bei der ANIM 2022
Sich gemeinsam für die NeuroIntensiv- und Notfallmedizin stark machen und dabei innovative Forschungsprojekte und Pflege- und Therapieleistungen würdigen – auf dieser Grundlage wurden im Rahmen der 39. Arbeitstagung der DGNI und DSG wieder verschiedene Preise verliehen. Der NeuroIntensiv-Preis der DGNI und DGN 2022 ging an PD Dr. med. Hermann Neugebauer, Klinik und Poliklinik für Neurologie, Universitätsklinikum Würzburg. Den DGNI-Nachwuchsförderungspreis erhielt Dr. med. Sae-Yeon Won, Klinik und Poliklinik für Neurochirurgie, Universitätsmedizin Rostock. Dr. rer. medic. Shiney Franz, Pflegewissenschaften Universitätsmedizin Göttingen, wurde mit dem DGNI Pflege- und Therapiepreis ausgezeichnet. Dr. med. Sarah Christina Reitz, Klinik und Poliklinik für Neurochirurgie, Universitätsklinikum Frankfurt am Main, konnte sich über den 1. Posterpreis freuen. In kurzen Interviews gaben die Preisträger Einblicke in ihre Forschungsarbeiten und nächsten Vorhaben.
ANIM 2022 Impressionen
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Prognostication in Neurocritical Care – deutsch-amerikanisches Leitlinienprojekt ist gestartet
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Das gemeinsame Leitlinienprojekt der DGNI mit der amerikanischen Neurocritical Care Society wurde 2019 auf den Weg gebracht und nun hier zum ersten Mal in vollem Umfang vorgestellt! Als einer der Höhepunkte bei der diesjährigen ANIM wurden am zweiten Kongresstag bei einer doppelten Session unter dem Vorsitz von Dr. med. Katja Wartenberg, Leipzig, gemeinsam mit ihrer amerikanischen Kollegin Prof. Dr. Susanne Mühlschlegel, Worcester, MA / US, die vorläufigen Ergebnisse der Leitlinie „Prognostication in Neurocritical Care“ präsentiert. Die acht untersuchten Krankheitsbilder waren akuter ischämischer Schlaganfall (Felipe Montellano, Würzburg), Hirnblutung (David Hwang, New Haven, CT/ US), Subarachnoidalblutung (Katja Wartenberg, Leipzig), Herzkreislaufstillstand (Rajajee Venkatakrishna, Ann Arbor, MI/ US), Guillain Barre-Syndrom (Christian Weimar, Elzach), Status epilepticus (Dominik Madzar, Erlangen), traumatische Wirbelsäulenverletzung (DeaMahanes, Charlottesville, VA/ US) und Schädel-Hirn-Trauma (Susanne Mühlschlegel, Worcester, MA/ US). Die Prognosefindung und -kommunikation ist als routinemäßiger Bestandteil der Versorgung für Patienten mit akuten neurologischen Erkrankungen immens wichtig. Ungeklärt ist die Frage der optimalen Prognosemethode und welcher Faktor bzw. welches Modell die Prognose am genausten vorhersagen kann. Das deutsch-amerikanische Projekt entsprang einer gemeinsamen Sitzung der DGNI und der Neurocritical Care Society bei der ANIM 2018 zu Lücken bei der Prognostizierung der oben genannten acht Krankheitsbilder. Nach der Publikation der Gap Analysis in Prognostication in Neurocritical Care wurde die Arbeit an dieser gemeinsamen Leitlinie aufgenommen. Der nächste Schritt nach der Präsentation ist der Entwurf der Publikation.