Pressemeldungen

Prof. Dr. med. Julian Bösel Foto: Klinikum KasselPatienten, die infolge einer SARS-Cov-2-Infektion intensivpflichtig werden, können schwerwiegende neurologische Manifestationen entwickeln, die DGNI berichtete darüber

Aus mehreren Studien, die auch COVID-19-Intensivpatienten enthielten oder auf diese fokussiert waren, ergaben sich je nach Selektions- und Definitionskriterien Häufigkeiten solcher Affektionen des Nervensystems von ca. 13-50% und Assoziationen mit höherer Mortalität und Morbidität. 

Die mit Unterstützung der DGNI durchgeführte IGNITE-Studie PANDEMIC fokussiert sich ausschließlich auf COVID-19-Intensivpatienten und fand, vergleichbar mit anderen Studien, als häufigste Manifestationen Enzephalopathien, ischämische/ hämorrhagische Schlaganfälle und neuromuskuläre Komplikationen wie die Critical Illness Neuropathie/Myopathie (Dimitriadis et al., submitted). Gut passend dazu und wenig überraschend werden in der neurorehabilitativen Literatur zu dieser Patientengruppe fortbestehende Lähmungen, kognitive und emotionale Symptome berichtet. Diese können Ausprägungen eines Post-Covid-Syndroms (Symptome >2 Monate andauernd, >3 Monate nach Infektion (noch) vorhanden) darstellen, das in anderer Form sonst auch nach milden oder moderaten COVID-19-Verläufen auftritt.

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Liebe Mitglieder und Interessierte der DGNI, liebe Kolleginnen und Kollegen,

wir als Tätige in der Neuro-Intensivmedizin und -Notfallmedizin kennen katastrophale Erkrankungen und immenses menschliches Leid, das mitunter plötzlich über unsere Patienten hereinbricht, sehr gut, und engagieren uns fortwährend dafür, ihnen zu helfen und ihre Situation zu verbessern.

Nun wütet nach jahrzehntelangem Frieden in Europa ein Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine, der menschliches Leid in schrecklichem Ausmaß und insbesondere für die Zivilbevölkerung bedeutet. Auch soziale Einrichtungen und Krankenhäuser stehen unter Beschuss, und die allgemeine wie auch medizinische Versorgung von Bürgern und Patienten der Ukraine ist in höchstem Maße bedroht.

Die DGNI verurteilt die Kriegshandlungen in der Ukraine und appelliert an alle Verantwortlichen, die Kampfhandlungen unverzüglich einzustellen, Friedensverhandlungen zu forcieren und die allgemeine wie auch medizinische Versorgung der Bevölkerung zu ermöglichen.

Um einen kleinen Beitrag zur Linderung des Leids zu leisten und die medizinische Versorgung der Patienten in der Ukraine zu unterstützen, spendet die DGNI im Sinne ihrer gesellschaftlichen Verantwortung 10.000 € an die action medeor e.V. . Diese Hilfsorganisation wurde ausgewählt, weil sie über weitreichende Erfahrung mit medizinscher Hilfe in Krisen- und Kriegsgebieten verfügt und wir darauf vertrauen können, dass unsere Hilfe auch dort ankommt, wo sie ankommen soll.

Außerdem fordern wir unsere Mitglieder auf, individuell zu spenden und Hilfe anderer Art für die Menschen in und Geflüchtete aus der Ukraine anzubieten.

Die DGNI wünscht den Menschen in der Ukraine und uns allen Frieden und die Lösung von Konflikten ohne Waffen.

Prof. Dr. med. Julian Bösel

Präsident der DGNI

Für das Präsidium der DGNI

Prof. Dr. Oliver W. Sakowitz„Drei erfolgreiche Kongresstage, viel Interesse und lebhafte Diskussionen“, wünschte Tagungspräsident Prof. Dr. Oliver W. Sakowitz, Ludwigsburg, den Teilnehmern bei der heutigen Kongresseröffnung – 916 waren es schon am ersten Tag der ANIM 2022. Da der Kongress nicht wie erhofft in Ludwigsburg stattfinden kann, werden die Beiträge des DGNI-Vorstandes und mehrerer Referenten live aus dem Conventus-Studio in Jena übertragen. Die Teilnehmer können aus dem umfangreichen Kongressprogramm mit über 70 Vorträgen und Postersitzungen auswählen, die jeweils mit bis zu 6 parallelen Streams übertragen werden, so dass einem erfolgreichen Kongress nichts im Wege steht: „Alle hier Beteiligten sind wieder mit exzellenten Ideen an den Start gegangen, um gemeinsam die relevanten Fragen für uns zu stellen und zu klären, voneinander zu lernen und kritisch zu diskutieren. Streiten wollen wir vor allem für die Zukunft der NeuroIntensivmedizin im Dienste unserer Patienten!“

Neben den Kongress-Schwerpunkten Subarachnoidalblutung, schwere Erkrankungen des Rückenmarks, Delir auf der Intensivstation und Stroke Unit/ IMC sowie Organisation und Struktur der NeuroIntensivmedizin werden in dem vielfältigen Programm auch aktuelle Entwicklungen zu COVID-19 mit Bezug auf die NeuroIntensivmedizin diskutiert, unter anderem neurologische Manifestationen. Wie DGNI-Präsident Prof. Dr. Julian Bösel, Kassel, in seinen einführenden Worten zur Kongresseröffnung betonte, habe „COVID-19 auch das Potenzial, andere wichtige Themen zu verdrängen und davon abzulenken. Dazu gehört auch unser ganz besonderes Patientenklientel, der Patient mit schwersten Hirnschäden“ und er freue sich, dass beim Kongress die „vielen Themen zu den ganz wichtigen und drängenden Themen der NeuroIntensivmedizin“ präsentiert werden.

Prof. Dr. Helmuth Steinmetz, Frankfurt, Präsident der Deutschen Schlaganfall-Gesellschaft (DSG), mit der die DGNI traditionell ihren Jahreskongress gemeinsam ausrichtet, verwies auf den hohen Stellenwert der ANIM mit dem Konzept von Interdisziplinarität und Interprofessionalität, das sich wieder bei dem anspruchsvollen Tagungsprogramm zeigt – ein ausgewogener Wechsel von Themen der Neurochirurgie und Neurologie.

Im „The New England Journal of Medicine“ erschien eine wegweisende Arbeit [1] der Charité-Universitätsmedizin, der Universitätsmedizin Greifswald und des IGNITE-Netzwerks*. Darin wird eine Fallserie berichtet, in der sich Betroffene nach Impfung mit dem AstraZeneca-Vakzin wegen heftiger Kopfschmerzen vorstellten und alle Laborkriterien einer Vakzin-induzierten thrombotischen Thrombopenie (VITT) erfüllten, ohne dass jedoch die gefürchteten Hirn- oder Sinusvenenthrombosen vorlagen. Durch eine frühzeitige, konsequente Behandlung konnten bei der Mehrzahl thrombotische Ereignisse verhindert werden. Offensichtlich bietet das „Prä-VITT-Syndrom“ ein therapeutisches Fenster, um den gefürchteten Impffolgen wie Sinus- und Hirnvenenthrombosen effektiv entgegenzuwirken.

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Prof. Dr. Oliver W. Sakowitz gibt erste Einblicke in Tagungsschwerpunkte und -Highlights

Prof. Dr. Oliver SakowitzLudwigsburg. Neue Erkenntnisse zur COVID-19-Pandemie werden auch bei der ANIM 2022, der Arbeitstagung NeuroIntensivMedizinwieder ein Thema sein, die vom 20. – 22. Januar 2022 als Digitalveranstaltung abgehalten werden wird. Kongresspräsident Prof. Dr. med. Oliver Sakowitz betont, dass auch andere Erkrankungen, die unter erschwerten Bedingungen während der Corona-Pandemie behandelt werden, und die aktuellen Entwicklungen in der NeuroIntensivmedizin bei der 39. Gemeinsamen Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für NeuroIntensiv- und Notfallmedizin (DGNI) und der Deutschen Schlaganfall-Gesellschaft (DSG) eine wichtige Rolle spielen werden. Im Interview gibt er vorab erste Einblicke in wissenschaftliche Themenschwerpunkte und Highlights.

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Seit Kurzem finden Sie die DGNI in den sozialen Netzwerken: Facebook und LinkedIn. Soziale Netzwerke bekommen eine immer größere Bedeutung, denn sie bieten uns die Möglichkeit, über aktuelle Themen zu diskutieren, aufzuklären und zu informieren– unabhängig, authentisch und wissenschaftlich fundiert. Mit unseren Profilen auf Facebook und LinkedIn erhalten Nutzer aktuelle, interessante und relevante Themen zur Arbeit der Gesellschaft, Kongressen & Veranstaltungen, Leitlinien & Studien, Ausbildungsmöglichkeiten und Nachwuchsförderung. Gleichzeitig können Mitglieder und Interessierte miteinander in den Dialog treten, schnell und unkompliziert. Folgen Sie uns, diskutieren Sie über aktuelle Themen aus der NeuroIntensivmedizin und darüber hinaus! Vernetzen Sie sich– denn die DGNI verbindet.

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