Pressemeldungen

Mit großem Erfolg fand zum 36. Mal die gemeinsame Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Neurointensiv- und Notfallmedizin (DGNI) und der Deutschen Schlaganfall-Gesellschaft (DSG) statt: die ANIM 2019Arbeitstagung NeuroIntensivMedizin in Berlin. Über 1200 Ärzte, Wissenschaftler, Pflegekräfte und Therapeuten nutzten vom 17. bis 19. Januar 2019 das umfangreiche Kongressprogramm mit 240 spannenden Vorträgen, 100 Posterbeiträgen und 8 Workshops, um ein weitreichendes Update in der Neurointensivmedizin, Neurologie und Neurochirurgie zu gewinnen und neue Erkenntnisse zu diskutieren.
„Ich bin begeistert von dem Feeling auf dem ANIM-Kongress!“, so DGNI-Past-Präsident Prof. Dr. Georg Gahn M.B.A, Karlsruhe, schon während der Kongresseröffnung im gut besuchten Plenum bei der feierlichen Übergabe der Forschungsförderungspreise zur Auszeichnung junger Ärzte und Wissenschaftler. „Unsere Themen stehen im Brennpunkt der Medizin!“ Mit dem Schwerpunkt in der  Forschung, wissenschaftlichen Fortschritten und der Fortbildung aller in der NeuroIntensivmedizin tätigen Berufsgruppen präsentierte sich die DGNI als eine weiterhin wachsende interdisziplinäre Gesellschaft mit einer steigenden Zahl von Neurochirurgen.

Wo stehen wir aktuell mit der neurologischen Intensiv- und Notfallmedizin in Deutschland?
Wir werden im Krankenhaus täglich mit den großen Umbrüchen konfrontiert, die sich momentan in der Versorgung von schwerkranken und Notfallpatienten ergeben. Immense Fortschritte in der Versorgung neurologischer Notfallpatienten sowie steigender Kostendruck stellen uns vor Chancen, aber auch vor Probleme. Es hat sich bewährt, in solchen Situationen ganz nüchtern zu analysieren, in welchen Bereichen unserer Arbeit wir Stärken und Schwächen, Chancen und Risiken haben. Während wir in der Notfallmedizin als Neurologen inzwischen einen doch festen Platz in den Notaufnahmen einnehmen, so ist die Beteiligung der Neurologie und noch weniger der Neurochirurgie an der Behandlung von schwerstkranken neurologischen und neurochirurgischen Patienten auf Intensivstation eher gering. Im Wesentlichen führen Neurologen und Neurochirurgen nur an Universitäten und Krankenhäusern der Maximalversorgung die intensivmedizinischen Behandlungen ihrer Patienten eigenständig durch. An anderen Häusern droht durch eine nur noch konsiliarisch oder phasenweise Einbeziehung von Neurointensivmedizinern die Behandlung neurologischer oder neurochirurgischer Intensivpatienten die entsprechende Expertise für die Behandlung dieser Patienten zu schwinden.

Berlin. „Die Unterbesetzung von intensivmedizinischen Abteilungen im Krankenhaus kann fatale Folgen für Patienten haben“, stellte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn sehr richtig fest. Und möchte mit dem seit 1. Januar geltenden Gesetz „Personaluntergrenze für pflegesensitive Krankenhausbereiche“ für ausreichend Pflegepersonal sorgen. Einer dieser Bereiche ist die Intensivmedizin. Hier sind ab sofort pro Tagschicht maximal 2,5 Patienten pro Pflegekraft zu versorgen, in der Nachtschicht 3,5 Patienten pro Pflegekraft. Soweit die Theorie.

Berlin. Das Schädel-Hirn-Trauma ist eine der schwersten neurologischen Schädigungen und häufigste Todesursache von Menschen unter 45 Jahren. Jährlich werden über 200.000 davon Betroffene in Deutschland neuro-intensivmedizinisch versorgt. Jedes Jahr thematisiert deshalb die ANIM – die Arbeitstagung NeuroIntensivMedizin –  die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse und Studienberichte zu diesem Krankheitsbild.  Diese Gemeinsame Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für NeuroIntensiv- und Notfallmedizin (DGNI) und der Deutschen Schlaganfall-Gesellschaft (DSG) findet in der kommenden Woche vom 17. bis 19. Januar 2019 in Berlin statt.

Berlin. Die Transplantationsmedizin und damit auch das Verhältnis von Organspende und Diagnostik des Irreversiblen Hirnfunktionsausfalls (IHA) – gemeinhin Hirntod genannt – erhält in der politischen und öffentlichen Diskussion viel Aufmerksamkeit. Aktueller Hintergrund ist zum einen der Entwurf zur Änderung des Transplantationsgesetzes und zum anderen das Gesetz zur Verbesserung der Zusammenarbeit und der Strukturen bei der Organspende, welches vermutlich in der ersten Jahreshälfte 2019 in Kraft tritt. Beide Initiativen zielen darauf ab, die zwischenzeitlich deutlich rückläufigen Transplantationszahlen zu verbessern.

Berlin. Die Neurointensiv- und Notfallmedizin hat sich in den letzten Jahren mehr und mehr zu einem zentralen Bestandteil der allgemeinen medizinischen Akutversorgung und intensivmedizinischen Behandlung entwickelt. Sie ist schon am Anfang der Behandlungskette im Rettungsdienst sowie in den Notaufnahmen nicht mehr wegzudenken. Damit hat die Bedeutung der Neurofächer ganz wesentlichen Auftrieb bekommen und sich entscheidend von einer betrachtenden hin zu einer (be-) handelnden Arbeitweise entwickelt. Die grundsätzlich zum Wohl der Patienten erstrebenswerte hohe Behandlungsqualität wird in der Praxis durch unterschiedlichste Instrumente und Operationalisierungen implementiert wie beispielsweise Qualitätsindikatoren, Mindestmengen, Risikomanagement oder Personalvorgaben und Strukturvoraussetzungen zur Abrechenbarkeit intensivmedizinischer Leistungen. Mit diesen Instrumenten mit einem populären „Qualitätslabel“ sind jedoch im Sinne eines trojanischen Pferdes auch gesundheitspolitische und ökonomische Ziele wie Zentralisierung in größeren Einheiten, Schließungen von kleineren Behandlungseinheiten und Mindervergütung von Leistungen verbunden.