Aktuelle Meldungen

Prof. Dr. med. Eberhard UhlDie DGNI verlieh im Rahmen der ANIM 2021 Preise für innovative Forschungsprojekte in der NeuroIntensivmedizin und die besten Poster und es wurden Pflegekräfte gewürdigt, die mit professionellem Wissen und Handeln zur Verbesserung der intensivmedizinischen Versorgung kritisch kranker Patienten der Neurologie oder Neurochirurgie beitragen. Der DGNI Nachwuchsförderungspreis 2021 ging an Dr. med. Johann Otto Pelz, Leipzig. Mit dem DGNI Pflege- und Therapiepreis 2021 wurde Lars Krüger, Bochum, ausgezeichnet. Den 1. Posterpreis bekam Josefine Endler, Rostock. Die Preisträger gaben uns im Anschluss an die Preisverleihungen in einem kurzen Interview einen Einblick in ihre Forschungsprojekte und weiteren Pläne.

Johann Pelz © privat Josefine Endler © privat Lars Krüger © Marcel Mompour

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Prof. Dr. med. Julian Bösel © Klinikum KasselProf. Dr. med. Julian Bösel, FNCS, FESO, wurde bei der Mitgliederversammlung der Deutschen Gesellschaft für NeuroIntensiv- und Notfallmedizin e.V. (DGNI) im Januar 2021 zum Präsidenten der DGNI ernannt. Der Chefarzt der Klinik für Neurologie am Klinikum Kassel wird die Fachgesellschaft in den nächsten zwei Jahren führen. Der ehemalige Präsident der DGNI, Prof. Dr. med. Oliver Sakowitz, Ärztlicher Direktor des Neurochirurgische Zentrums Ludwigsburg-Heilbronn an den akademischen Lehrkrankenhäusern Klinikum Ludwigsburg der RKH Kliniken sowie dem Klinikum am Gesundbrunnen in Heilbronn der SLK-Kliniken, hat die Fachgesellschaft zwei Jahre lang vertreten. Satzungsgemäß wurde er der erste Vizepräsident der DGNI. Prof. Dr. med. Thomas Westermaier wurde zum zweiten Vizepräsidenten gewählt und ist damit zukünftiger Präsident der DGNI. Der Chefarzt der Klinik für Neurochirurgie am Helios Amper-Klinikum Dachau, Akademisches Lehrkrankenhaus der Ludwig-Maximilians-Universität München, wird satzungsgemäß im Januar 2023 die Führung der Fachgesellschaft vom jetzigen Präsidenten Prof. Bösel übernehmen.

Der COVID-19-Impfstoff von AstraZeneca sorgt wegen möglicher Nebenwirkungen wie Hirnvenen- und Sinusvenenthrombosen für Verunsicherung. Auch wenn der kausale Zusammenhang nicht vollständig geklärt ist, verlaufen einige dieser Erkrankungen sehr schwerwiegend und können lebensbedrohlich sein. Die Deutsche Gesellschaft für NeuroIntensiv- und Notfallmedizin (DGNI) gibt Hinweise zum Umgang mit der Situation. Dazu die Stellungnahme des Präsidenten der DGNI, Prof. Dr. med. Julian Bösel, Kassel.

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Nach einer Pressemeldung der DGN leiden mit Abklingen der akuten Phase einer SARS-CoV-2-Infektion viele Patienten unter fortbestehenden neurologisch-kognitiven Defiziten. Eine Studie [1] konnte nun mit einer speziellen Bildgebungstechnik, der 18FDG-PET ([18F]Fluordesoxyglucose-Positronenemmissions-Tomografie), eine Verminderung des Glukosestoffwechsels im Gehirn nachweisen, die mit solchen neurokognitiven Defiziten assoziiert ist. Die Arbeitsgruppe publizierte auch Ergebnisse eines Follow-ups [2] von acht Patienten der Originalstudie. Hier zeigte sich im Verlauf eine signifikante Besserung der Kognition sowie eine weitgehende Normalisierung des Hirnstoffwechsels – wobei aber nach sechs Monaten noch kein Normalniveau erreicht war.

„Diese Befunde belegen, dass neurokognitive Probleme nach einer COVID-19-Erkrankung eine messbare Ursache haben“, betont Prof. Dr. Peter Berlit, Generalsekretär der DGN. Um das gesamte Ausmaß besser zu verstehen und den Post-COVID-Verlauf unter Therapie beurteilen zu können, sind nun prospektive Follow-up-Studien notwendig . Weitere Informationen unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!.

Literatur

[1] Hosp JA, Dressing A, Blazhenets G et al. Cognitive impairment and altered cerebral glucose metabolism in the subacute stage of COVID-19. Brain 2021; https://academic.oup.com/brain/advance-article/doi/10.1093/brain/awab009/6209743
[2] Blazhenets G, Schröter N, Bormann T et al. Slow but evident recovery from neocortical dysfunction and cognitive impairment in a series of chronic COVID-19 patients. Journal of Nuclear Medicine March 2021, jnu-med.121.262128; https://jnm.snmjournals.org/content/early/2021/03/31/jnumed.121.262128

Die Arbeitsbedingungen für Pflegekräfte müssen sich dringend ändern. Ärzte und Pflegkräfte haben zahlreiche praxisnahe Forderungen und Vorschläge zusammengetragen, um die Arbeitsbedingungen in der Intensivpflege jetzt und sofort sowie nachhaltig zu verbessern. Um ein Zeichen zu setzen, wurde eine „Stellungnahme zur Stärkung und Zukunft der Intensivpflege in Deutschland“ von der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) und der Deutschen Gesellschaft für Fachkrankenpflege und Funktionsdienste (DGF) herausgegeben. Seit einem Jahr und immer noch im Dauereinsatz inmitten der jetzt dritten Welle der Pandemie spielen zahlreiche Pflegekräfte mit dem Gedanken, aus ihrem Beruf aussteigen. „Wenn die Pflegekräfte gehen, entsteht ein existentielles Problem in der Intensivmedizin!", betont Professor Felix Walcher, Präsident elect der DIVI und Direktor der Klinik für Unfallchirurgie am Universitätsklinikum Magdeburg. „Es gibt kein Intensivbett ohne Pflege! Wir Ärzte stehen nicht den ganzen Tag am Bett der Patienten – das sind die Pflegenden“, so das gemeinsame Plädoyer von DIVI-Präsident Professor Gernot Marx, Direktor der Klinik für Operative Intensivmedizin und Intermediate Care am Universitätsklinikum Aachen und Professor Felix Walcher, Direktor der Klinik für Unfallchirurgie am Universitätsklinikum Magdeburg. DIVI und DGF fordern unter anderem: • ein verbindliches Personalbemessungsinstrument, • kreative und moderne Arbeitszeitmodelle, • Unterstützungsangebote für Mitarbeitende mit Familie oder pflegebedürftigen Angehörigen, • psychosoziale Unterstützungsangebote, • die Optimierung der interprofessionellen Teamarbeit, • die Entlohnung entsprechend der Qualifikation, • die Erweiterung der Kompetenzen für Intensivpflegende und • patienten- und pflegeferne Tätigkeiten sowie Bürokratie drastisch zu reduzieren. Hier die komplette Stellungnahme der DIVI zur Stärkung und Zukunft der Intensivpflege in Deutschland: https://www.divi.de/joomlatools-files/docman-files/publikationen/intensiv-und-notfallpflege/210309-stellungnahme-zur-staerkung-und-zukunft-der-intensivpflege.pdf

Fatigue ist ein häufiges und belastendes Symptom, welches nach einem Schlaganfall auftreten kann. Fatigue reduziert sowohl die Aktivität als auch die Teilhabe in den meisten Lebensbereichen und kann auch Rehabilitationsmaßnahmen beeinträchtigen. Die Entstehung ist bis heute noch nicht genau geklärt. Neben dem Einfluss neurologisch bedingter Krankheitsfolgen scheinen auch psychische Belastungen einen Teil der Fatiguesymptomatik zu verursachen.

Dazu wird eine Umfrage als Teil eines groß angelegten Forschungsprojekts durchgeführt, um Fatigue als Symptom nach Schlaganfall genauer zu untersuchen. Im Fokus steht der Zusammenhang von Fatigue mit psychischen Stressbelastungen, individuellen Bewältigungsmechanismen und Umgang mit Belastungen. Bei einer ersten Studie mit Patienten mit Multipler Sklerose konnten bereits über 600 TeilnehmerInnen gewonnen werden. Aufbauend auf diesen Ergebnissen sollen wissenschaftlich gestützte Therapieansätze weiterentwickelt werden, um der Fatigue-Symptomatik auch im Zusammenhang mit Schlaganfall entgegenwirken zu können.

Bei der Umfrage handelt es sich um ein gemeinsames wissenschaftliches Forschungsvorhaben unter Leitung von Professor Dr. Roger Schmidt, von der Klinik für Psychosomatik und Konsiliarpsychiatrie, vom Kantonsspital St.Gallen, vom Lurija-Institut für Rehabilitationswissenschaften und Gesundheitsforschung, vom Fachbereich Psychologie der Universität Konstanz / Kliniken Schmieder sowie von Dr. Christian Dettmers, Ärztlicher Leiter mit Schwerpunkt MS, Kliniken Schmieder Konstanz, und von Prof. Dr. Roland Weierstall-Pust, Professor für Klinische Psychologie und Psychotherapie; Medical School Hamburg. Für Rückfragen steht Frau Gesa Pust, M.Sc., zur Verfügung. Hier der Link zur Umfrage: https://cj2302.customervoice360.com/uc/Fatiguestudie_Schlaganfall/