ANIM 2017 PraesidentensymposiumDie beiden Präsidenten laden ein – und alle sind sie gekommen. Renommierte Keynote-Speaker ebenso wie zahlreiche Zuhörer. Bis auf den letzten Platz ist das Auditorium beim Präsidentensymposium der ANIM besetzt. Über 500 Teilnehmer freuten sich in der vergangenen Woche auf neue Erkenntnisse aus der Meningitis-Forschung, auf Informationen zu Infektionen des Zentralen Nervensystems und auf aktuelle Erkenntnisse zum Thema irreversibler Hirnfunktionsausfall.

DGNI Praesidium 2017Wachwechsel an der Spitze der Deutschen Gesellschaft für NeuroIntensiv- und Notfallmedizin (DGNI): Ab sofort ist Professor Georg Gahn neuer Präsident. Bis 2019 wird er die Geschicke der rund 900 Mitglieder zählenden Fachgesellschaft lenken. Der Direktor der Neurologischen Klinik am Städtischen Klinikum Karlsruhe tritt damit die Nachfolge von Professor Jürgen Meixensberger an, der künftig als 1. Vizepräsident fungiert.

Otto Busse ANIM 2017In der NeuroIntensivmedizin muss weiter an der Versorgungsqualität gearbeitet werden. Zu diesem Ergebnis kommt Prof. Dr. Otto Busse, langjähriger Generalsekretär der DGNI. Über einen Zeitraum von drei Jahren wurden 320 Intensivstationen begangen. „Wir wollten hier genau wissen, wie die ärztliche Versorgung in der NeuroIntensivmedizin aktuell aussieht“, sagt Busse. Das Ergebnis spricht eine klare Sprache: Nicht nur die ärztliche Versorgung, sondern auch die Weiterbildungsmöglichkeiten sind verbesserungswürdig.

ANIM2017 LogoNeueste Erkenntnisse zur Interaktion zwischen Gehirn und Immunsystem: Neurologen mehrerer deutscher Universitätskliniken konnten nun zeigen, wie beide Systeme nach einem Schlaganfall interagieren. Beim Schlaganfall führt ein Gefäßverschluss durch Sauerstoff- und Nährstoffmangel zu einem Untergang von Hirngewebe. Zusätzlich kommt es in den ersten Stunden und Tagen nach dem Gefäßverschluss zu einer Immunreaktion im Hirngewebe im und um den Bereich des untergegangenen Hirngewebes, die wiederum zu einer weiteren Schädigung des Hirngewebes führt. Zu dem als besonders vielversprechend angesehenen Ansatz, diese Reaktion des Immunsystems zu unterdrücken, werden aktuell weltweit klinische Studien durchgeführt.

Albanna Walid

Der mit 20.000 Euro dotierte Nachwuchsförderungspreis der Deutschen Gesellschaft für NeuroIntensiv- und Notfallmedizin (DGNI) geht in diesem Jahr an Dr. med. Walid Albanna (34), Facharzt für Neurochirurgie am Universitätsklinikum der RWTH Aachen. Er hat den Preis am Donnerstag bei der Jahrestagung der DGNI in Wien entgegengenommen und kann damit seine Forschung für ein weiteres Jahr finanzieren.

„Unser großes Ziel ist, durch den einfachen Blick in die Augen frühzeitig Gefäßeinengungen und Hirnfunktionsstörungen bei Patienten mit aneurysmatischer Subarachnoidalblutung in der kritischen Phase zu erkennen. Damit wären invasive Maßnahmen in Zukunft überflüssig“, sagt Albanna. DGNI-Präsident Prof. Dr. Jürgen Meixensberger würdigt seine Arbeit als einen wichtigen und mutigen Beitrag, gerade unter jungen Wissenschaftlern.