eccc dubai 2023Vom 11. bis zum 14. Mai fand in Dubai die 19. Emirates Critical Care Conference (ECCC) statt – ein intensivmedizinischer Kongress, der die weltweit größte Anzahl beteiligter Länder hat und in diesem Jahr von der DGNI unterstützt und beworben wurde, was die DGNI als Partner der ECCC in vielen Ländern der Welt sichtbar machte.

Während der Konferenz waren Mitglieder der DGNI und der Neurocritical Care Society (NCS, Partnerorganisation der DGNI) an der Gestaltung des Neurocritical Care Tracks und am Emergency Neurologic Life Support Course (ENLS) beteiligt. Der ENLS Kurs stieß vor allem bei Pflegekräften und Rettungssanitätern auf großes Interesse.

An die Konferenz angegliedert fand vom 14. bis zum 17. Mai als Teil der ECCC und im Anschluß an die ECCC eine dreitägige Workshop-Veranstaltung rund um die Thematik des Irreversiblen Hirnfunktionsausfalls in den Emiraten Dubai, Abu Dhabi und Sharjah statt, beauftragt und unterstützt durch das Gesundheitsministerium der Vereinigten Arabischen Emirate. Die jeweils eintägigen „Brain Death“-Workshops wurden durch die Neurocritical Care Society (NCS) unter der Leitung von Panayiotis Varelas organisiert und unter aktiver Mitbeteiligung mehrerer Experten der NCS und zweier Vertreter der DGNI, Herrn Dr. Farid Salih (Universitätsklinik für Neurologie, Charité Berlin) und Herrn PD Dr. Wolf-Dirk Niesen (Universitätsklinik für Neurologie, Freiburg), durchgeführt.

In den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) sind die Richtlinien zur IHA-Diagnostik trotz einer weitestgehenden Anerkennung des Konzeptes durch den Islam erstmalig 2017 erstellt und kürzlich aktualisiert worden. Daher sind das Konzept Organspende und die Transplantationskoordination noch jung. Dementsprechend sind eine flächendeckende Verbreitung der Anwendung der VAE Richtlinie und die konsekutiv mögliche Organspende und Transplantation noch nicht gewährleistet. Vor diesem Hintergrund bestand ein deutlicher Schulungsbedarf: ca. 350 Ärzt:innen, Pflegekräfte und Organ-Koordinator:innen wurden in einem differenzierten Simulations- und Schulungsprogramm an den drei Tagen intensiv weitergebildet. Die überwiegend in Simulationen zu den Themen IHA-Diagnostik, Übermittlung der IHA-Diagnose und Organspende durchgeführten Workshops stellte das Ausbilderteam aufgrund der großen Teilnehmerzahl vor große Herausforderungen. Die hohe Motivation und Diskussionsfreudigkeit bei Teilnehmer:innen und Ausbilderteam und vor allem der interkulturelle, interessante und vielseitige Austausch über die verschiedenen Facetten des Gesamtprozesses von der IHA-Diagnostik bis zur Organspendediskussion machten alle drei Veranstaltungen für alle Seiten zu einer extrem wertvollen und lehrreichen Erfahrung und zu einem großen Erfolg.

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