Die neu erstellte S3-Leitlinie Intensivmedizin nach Polytrauma wurde vor wenigen Tagen auf der Homepage der AWMF veröffentlicht. Unter der Federführung der DIVI und unter Beteiligung der DGNI wurde erstmals die vorhandene wissenschaftliche Evidenz zu diesem Kernthema der NeuroIntensivmedizin zusammengetragen.

VFarid Salihon Dr. med. Farid Salih, Berlin

Anfang Juni kam die IGNITE!-Gruppe wieder zu ihrem Frühjahrstreffen zusammen. Organisiert wurde das Treffen diesmal von Prof. Dr. med. Kristian Barlinn, der die IGNITE!-Mitglieder an das Universitätsklinikum Carl Gustav Carus in Dresden einlud. Im Mittelpunkt standen wie immer Updates laufender Studien und Neuvorstellungen von Studienvorhaben aus dem Bereich der Neuro-Intensivmedizin. Durch konstruktiven wissenschaftlichen Austausch und viel Studienexpertise konnten Studienprotokolle methodisch und operativ optimiert werden.

Screenshot Bundes Klinik Atlas

Verbesserungen nicht ausreichend - DGNI spricht sich für komplette Streichung akuter neurologischer Krankheitsbilder aus! 

Am 19. Juni 2024 hat Bundesgesundheitsminister Lauterbach angekündigt, den Bundes-Klinik-Atlas "einem umfassenden Update" zu unterziehen und diesen für Patientinnen und Patienten "sehr viel leichter verständlich" zu machen.

Die Deutsche Gesellschaft für NeuroIntensiv- und Notfallmedizin (DGNI) begrüßt es, dass Verbesserungen angestrebt werden, sowie dass eine Fokussierung auf die wichtigsten Eingriffe/Krankheitsbilder erfolgt. Letzteres ist allerdings nicht in sinnvoller Art und Weise geschehen.

Von Prof. Dr. med. Thomas Westermaier 

Im April 2024 wurde die Neuroprognostication Guideline zum Thema mittelschweres und schweres Schädel-Hirn-Trauma (moderate/severe TBI) publiziert. Im Rahmen eines umfassenden kooperativen Projekts der DGNI und der Neurocritical Care Society wurden die häufigsten und wichtigsten Krankheitsbilder der NeuroIntensivmedizin auf prognostische Faktoren und Prognosemodelle untersucht. Zum Thema Schädel-Hirn-Trauma wurden über 8.000 Abstracts gescreent und über 800 Volltexte analysiert. Die Auswertung erfolgte mit dem GRADE (Grading of Recommendations Assessment, Development, and Evaluation) Tool.

Von PD. Dr. med. Wolf-Dirk Niesen, Freiburg

Die DGNI hat vor etwa 2 Jahren Hospitationsstipendien für Pflegekräfte und Ärzte, die spezifische NeuroIntensivmedizin in praxi kennenlernen möchten, ins Leben gerufen. Nun fanden die ersten Hospitationen an der Neurologischen Intensivstation in Leipzig und in Freiburg statt – für alle Beteiligten ein voller Erfolg!

In Freiburg hat Frau Ivanossich von Küstenfeld-Grefenberg, die als pädiatrische Intensivkrankenpflegekraft in München tätig ist, die Neurologische Intensivstation für einen Monat besucht, mit dem Ziel spezifische neurointensivmedizinische Behandlung, Diagnostik und Versorgung zu erfahren und diese Erfahrungen -wo möglich- in ihren beruflichen Alltag mit intensivmedizinisch erkrankten Kindern zu integrieren.