Verena IfflaenderVerena Iffländer vom Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf gewinnt den ersten DGNI-Pflegepreis über 500 Euro. Die 28-jährige Fachkrankenschwester für Anästhesie und Intensivpflege hat die sechs Preiskuratoren von ihrer Arbeit über das Locked-In-Syndrom überzeugen können. Iffländer präsentierte ihr Thema im Rahmen der 34. Arbeitstagung NeuroIntensivMedizin (ANIM) in Wien und setzte sich vor Ort gegen zwei weitere Mitbewerber durch. Die Jury lobte ihre Präsentation und die Auseinandersetzung mit dem Thema: „Verena Iffländer ist es gelungen, einem sehr spezifischen Thema zu neuer Aufmerksamkeit in der Pflege zu verhelfen“, sagt Jury-Koordinator Matthias Kruse aus dem DGNI-Präsidium.

„Es ist für mich schon eine unglaubliche Ehre, auf diesem großen Kongress einen Vortrag zu halten. Der Preisgewinn toppt jetzt natürlich alles“, sagt Verena Iffländer. Sie hat sich insbesondere mit der Behandlung des Locked-In-Syndroms auf der Intensivstation beschäftigt. Dabei hat sie detailliert die Kommunikation mit den Patienten unter die Lupe genommen. „Das Thema interessiert mich, seitdem ich selbst viel mit einer betroffenen Patientin gearbeitet habe“, sagt Iffländer. „Auch wenn das Syndrom nur eine Minderheit an Patienten betrifft, so will ich denen doch mehr Gehör verschaffen und die Pflege verstärkt dafür sensibilisieren.“ Eines stellt Verena Iffländer in ihrem Vortrag klar: „Auch wenn Locked-In-Patienten anscheinend eine leblose Hülle sind – sie sehen, hören und verstehen alles.“

DGNI-Pflegepreis wird erneut ausgeschrieben

Mit diesem Pflegepreis würdigt die Deutsche Gesellschaft für NeuroIntensiv- und Notfallmedizin Pflegekräfte, die mit professionellem Wissen und Handeln zur Verbesserung der intensivmedizinischen Versorgung kritisch kranker Patienten der Neurologie oder Neurochirurgie beitragen. Insgesamt neun Abstracts wurden nach der Erstausschreibung eingereicht. Neben Verena Iffländer haben es Marc Klawitter und Marco Pumptow, beide aus Heidelberg, in die Finalrunde bei der ANIM geschafft. „Deren Beiträge haben uns besonders überzeugt und sie zeigten jeweils beeindruckende Präsentationen“, so Matthias Kruse aus Minden. Neben ihm gehören Georg Schönherr (Karlsbad), Peter Nydahl (Kiel), Frank Bühler (Heidelberg), Prof. Dr. med. Wolfgang Müllges (Würzburg) und Prof. Dr. phil. Anne-Kathrin Cassier-Woidasky (Stuttgart) dem Preiskuratorium an.

Auch für das kommende Jahr soll der DGNI-Pflegepreis wieder ausgeschrieben werden.

Im Bild: Preisträgerin Verena Iffländer.