Am ersten Kongresstag der ANIM 2022 ist mit dem NeuroIntensivmedzin-Kompakt-Kurs und dem eintägigen ENLS-Kurs das bewährte Fort- und Weiterbildungsprogramm angelaufen.

Mit 33 digital zugeschalteten Teilnehmern aus Deutschland, Österreich, der Schweiz und Polen ist der Reanimationskurs für alle Neuro-Notfälle nach der guten Resonanz in den Vorjahren auch diesmal wieder gefragt. Unter Leitung der ENLS-Trainerin Dr. med. Katja Wartenberg, Leipzig, werden junge Mediziner in ihrer praktischen Arbeit in der Rettungsstelle und auf der Intensivstation unterstützt. Sie lernen in dem von NeuroIntensivmedizinern, Anästhesisten, Neurochirurgen, Notärzten, Pharmakologen und Pflegekräften der Neurocritical Care Society entwickelten Kurs, der über den ganzen ersten Kongresstag läuft, wie 14 neurologische und neurochirurgische Notfälle während der kritischen ersten Stunden behandelt werden. Von Hirnblutung, Neurotrauma bis zur Myasthenen Krise werden interdisziplinär Algorithmen, Protokolle und Checklisten für das Notfallmanagement vermittelt. Eine große Hilfe für junge Ärzte, die in der Klinik auf sich allein gestellt sind, wenn Neuro-Notfallpatienten in der Nacht, am Feiertag oder in einer Klinik ohne Neurologie eintreffen und nicht von einem NeuroIntensivmediziner in Empfang genommen und versorgt werden können. „Die große Nachfrage im vierten Jahr in Folge zeigt den großen Bedarf und die Chance, die Versorgung von neurologischen und neurochirurgischen Notfallpatienten zu verbessern“, betont Katja Wartenberg, diesmal virtuell unterstützt von Dr. med. Volker Schulte, Osnabrück, sowie von den Kollegen aus USA, Prof. Dr. Susanne Mühlschlegel, Worchester/MA, Prof. Dr. Jose Suarez, Baltimore/ MD, Dea Mahanes, Charlottesville/ VA und Mary Kay Bader, Mission Viejo/ CA.

Mit Kongressbeginn startete heute auch der auf drei Tage angelegte Neurointensiv-Kompakt-Kurs, den die DGNI für eine theoretische Unterstützung der praktischen Klinikausbildung zusammen mit der Deutschen Gesellschaft für Neurologie (DGN) entwickelt hat. Mit acht Modulen bietet dieser Fortbildungskurs ein umfassendes Angebot, um junge Assistenzärzte in ihrer Kompetenz zu stärken, die in der Notfallaufnahme, im Nacht- und Bereitschaftsdienst eingesetzt werden. Schon am ersten Kongresstag besuchten 150 Teilnehmer den Kurs mit drei Schwerpunkten: Zunächst ging es unter dem Vorsitz von Prof. Dr. Dominik Michalski, Leipzig, Prof. Dr. Joachim Röther, Hamburg, Prof. Dr. Oliver Müller, Dortmund und Dr. Rainer Kram, Düsseldorf um „Intensivmedizin neurovaskulärer Erkrankungen“. Danach ging es um „Trauma und ICP-Erhöhung“ unter dem Vorsitz von Prof. Dr. Thomas Westermaier, Dachau, Dr. Stefan Wolf, Berlin, Prof. Dr. Martin Ortler, Wien/AT, und Prof. Dr. Frank Erbguth, Nürnberg, und schließlich um „entzündliche, metabolische, neuromuskuläre Erkrankungen“ unter dem Vorsitz von Prof. Dr. Matthias Klein, München, und Dr. Albrecht Günther, Jena.