Aktuelle Meldungen

Meixensberger Jrgen 2 bearbVon Prof. Dr. med. Jürgen Meixensberger, Leipzig

Interdisziplinäre neurovaskuläre Netzwerke haben sich zum Ziel gesetzt, überregional neurovaskuläre Krankheitsbilder nach strukturierten, standardisierten Behandlungsprinzipien und -algorithmen zu behandeln, um bestmögliche Behandlungsergebnisse bei kritisch neurovaskulären Patienten zu erreichen. Verbesserte Behandlungsprozesse nach zeitgerechter, interdisziplinärer Entscheidungsfindung, insbesondere bei akuten zerebrovaskulär komplexen Erkrankungen, aber auch im Rahmen der elektiven Versorgung inzidenteller zerebrovaskulärer Malformationen (Aneurysma/Angiom), stellen Voraussetzungen dar, um neurologische und systemische Komplikationen zu minimieren und das neurologische Behandlungsergebnis zu verbessern.

Rettungswagen Foto von camilo jimenez auf UnsplashIm Juli hatte der gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) eine neue Richtlinie zur Ersteinschätzung von Patient(inn)en, die sich direkt in einer Notaufnahme vorstellen verabschiedet. Kurz zusammengefasst sollte eine erste Einschätzung und Beurteilung der Dringlichkeit des medizinischen Problems ohne direkten ärztlichen Kontakt erfolgen und ein signifikanter Anteil der Patient(inn)en ohne weitere Behandlung direkt an die weitere ambulante kassenärztliche Versorgung verwiesen werden.

Von Dr. med. Sylvia Bele

Dr. Sylvia Bele, Foto Privat In den letzten 12 Monaten wurden wieder viele neue interessante Studien auf dem Gebiet der Neurochirurgie und Neurologie, auch mit Bezug zur Intensivtherapie, veröffentlicht. Leider ist es nicht möglich, alle aufzulisten und zu besprechen, so dass dieser Newsletter-Beitrag nur einen Überblick über einige Studien geben wird. Wir sind aber bemüht, alle Bereiche der NeuroIntensivmedizin abzudecken und auch Studien mit Verbesserung des Outcomes durch Physiotherapie etc. mit aufzunehmen. 

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Pfeil orangeÜbersicht der Studien und Veröffentlichungen der Vorjahre

Von Dr. med. Sylvia Bele

Dr. Sylvia Bele, Foto PrivatKünstliche Intelligenz (KI) und sogenanntes „Machine Learning“ (ML) beginnt sich in allen Bereichen des Lebens auszubreiten. Viele dieser Anwendungen finden auch in einem so komplexen Bereich wie der Medizin Anwendung. In der NeuroIntensivmedizin werden ML oder KI angewandt, um intraoperative Risiken und postoperative Komplikationen zu verringern. Daher bezieht sich ein Großteil des aktuellen Newsletter-Beitrags von Sylvia Bele auf dieses Thema. 

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Presseinformation Der DGN, DGNI und DGNC 

Im Juli hat der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) eine neue Richtlinie zur Ersteinschätzung des Versorgungsbedarfes verabschiedet. Wesentliches Manko: Die Ersteinschätzung und Beurteilung der Dringlichkeit sollen ohne Patienten-Arzt-Kontakt erfolgen. Die Deutsche Gesellschaft für NeuroIntensiv- und Notfallmedizin (DGNI), die Deutsche Gesellschaft für Neurochirurgie (DGNC) und die Deutsche Gesellschaft für Neurologie (DGN) sehen darin eine Gefährdung von Patientinnen und Patienten mit neurologischem und neurochirurgischem Versorgungsbedarf. Alle drei Fachgesellschaften fordern daher eine umfassende Überarbeitung der Richtlinie.

Zur Steuerung der großen Zahl von Patientinnen und Patienten, die eigenständig Hilfe in Notaufnahmen suchen, hat der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) am 6. Juli 2023 eine neue „Richtlinie zur Ersteinschätzung des Versorgungsbedarfes in der Notfallversorgung gemäß §120, Absatz 3b SGB V (Ersteinschätzungsrichtlinie)“ verabschiedet. Bei Menschen, die fußläufig in Notaufnahmen Hilfe suchen, soll mittels Ersteinschätzungsinstrument ohne Patienten-Arzt-Kontakt entschieden werden, ob die jeweilige Patientin/der jeweilige Patient sofort in der Notaufnahme behandelt werden darf oder ob aufgrund fehlender medizinischer Dringlichkeit stattdessen auf eine Behandlung im kassenärztlichen Sektor verwiesen werden muss.

DGNI StiftungDie Stiftung der Deutschen Gesellschaft für NeuroIntensiv- und Notfallmedizin (DGNI-Stiftung) wurde 2007 mit dem Ziel gegründet, Forschungs- und Weiterbildungsaktivität auf dem Gebiet der NeuroIntensivmedizin zu unterstützen, um so insbesondere die Therapiemöglichkeiten von schweren, intensivpflichtigen Erkrankungen des zentralen und peripheren Nervensystems zu verbessern. Zwar ist der Anteil intensivpflichtiger Neuropatienten gemessen an der Zahl neurologischer Erkrankungen nur relativ gering, aber für diese Patienten ist die fachspezifische intensivmedizinische Kompetenz nicht nur überlebenswichtig, sondern auch relevant für das funktionelle Outcome. So konnten mehrere Studien bei verschiedenen neurointensivmedizinischen Erkrankungsbildern zeigen, dass die Behandlung durch Neurointensivmediziner und v.a. auf einer spezialisierten Neurointensivstation nicht nur mit einer geringeren Mortalität, sondern v.a. auch mit einer Verbesserung des funktionellen Outcomes einhergeht. Ohne Forschung kann dieses Fachwissen nicht vermehrt, in verbesserten Therapiemöglichkeiten umgesetzt und somit Fortschritt erzielt werden. Die DGNI-Stiftung versucht, mit ihrer Förderung gemeinsam mit der Fachgesellschaft einen Beitrag für die Zukunft der Neurointensiv- und Notfallmedizin zu leisten.