Hintergrund

Die frühe Optimierung der zerebralen penumbralen Perfusion eines ischämischen Schlaganfalls ist zur Aufrechterhaltung des Strukturstoffwechsels eine essentielle Voraussetzung für die Begrenzung des finalen Infarktvolumens und damit für eine Verbesserung des klinischen Outcomes.

Bislang wird in der Schlaganfallversorgung der mittlere arterielle Druck (MAD) als Zielparameter zur Verbesserung der zerebralen Perfusion genutzt. Hintergrund ist die rasche Verfügbarkeit des Parameters und dessen vermutete Korrelation zur zerebralen Perfusion aufgrund von vaskulärer Autoregulation und Perfusionsdruck. MAD-Werte sind abhängig von der kardialen Auswurfleistung und dem systemischem Gefäßwiderstand. Daher wird davon ausgegangen, dass die MAD-Werte mit der kardialen Auswurfleistung korrelieren.

Entscheidend für die Organintegrität und die Organfunktion insbesondere zerebral ist ein ausreichendes Sauerstoffangebot. Die Organperfusion und damit das Sauerstoffangebot wiederum sind abhängig von der Herzauswurfleistung. Eine frühe Optimierung der Herzauswurfleistung und des hieran gekoppelten Sauerstoffangebotes beim kritisch Kranken konnte nachweislich eine Verbesserung des Outcomes erwirken.

Aus großen Datenkollektiven anästhesiologischer Intensivpatienten ist bekannt, dass in der klinischen Situation der MAD nur unzureichend mit der Herzauswurfleistung und damit mit der Organperfusion korreliert, da diese Korrelation v.a. vom intravasalen Volumenstatus abhängig ist und der MAD zusätzlich von anderen Parametern abhängig ist (u.a. dem peripheren Widerstand der Gefäße).

Möglicherweise ist daher die Herzauswurfleistung ein zusätzlicher Zielparameter, um die zerebrale Perfusion zu optimieren. Hinweise hierauf, dass die Herzauswurfleistung eine essentielle Rolle in der Optimierung der zerebralen Perfusion spielt, ergaben Daten zu Patienten mit Subarachnoidalblutung: Eine Erhöhung der kardialen Auswurfleistung bei konstantem MAD steigerte die zerebrale Durchblutung. Wesentlich hierbei ist vor allem, dass eine Optimierung der hämodynamischen Parameter auch eine Verbesserung des finalen funktionellen Outcomes bewirken konnte.

Fragestellung

Verbessert ein erweitertes hämodynamisches Monitoring (des Cardiac Index) das Outcome von Schlaganfallpatienten?

Methode

Offene, kontrollierte, randomisierte, outcome-geblindete Studie

Hauptzielkriterium:

Klinisches Outcome anhand des modifizierten Rankin Scores nach 3 Monaten

Nebenzielkriterien:

  • Klinisches Outcome anhand des modifizierten Rankin Scores nach 6 Monaten
  • Krankenhausmortalität
  • Krankenhausverweildauer
  • symptomatische zerebrale Blutungsrate
  • finales Infarktvolumen

Detaillierte Studienbeschreibung

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Studienprotokoll OPTIMAL

Teilnehmende Zentren

Bisher teilnehmende Zentren (2): Freiburg, Jena
In Vorbereitung (3): Heidelberg, Köln, Berlin

Finanzierung

Die Studie wird als Gemeinschaftsprojekt durch die Hauptprüfer der teilnehmenden Zentren getragen. Eine explizite Förderung liegt nicht vor.

Teilnahmevoraussetzungen

Neurointensivstation

Kontakt

Dr. W.-D. Niesen, Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
Dr. H. Fuhrer, Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!