170217 IGNITE Symposium ANIMEs geht um die Zukunft der NeuroIntensivmedizin. Dabei sind dem DGNI-Netzwerk IGNITE (Initiative of German NeuroIntensive Trial Engagement) drei Ziele besonders wichtig: aktiv multizentrisch im Verbund forschen, die Aus- und Weiterbildung vorantreiben und die Qualität sichern. Darum ging es auch primär beim gemeinsamen Symposium während der Arbeitstagung NeuroIntensiv- Medizin (ANIM) vergangene Woche in Wien. Rund 40 aktive IGNITE-Mitglieder und Interessierte diskutierten den aktuellen Stand und die Zukunft der Neuro-Intensivmedizin. Neun der aktuellen Studien aus dem Netzwerk wurden vorgestellt. Prominentester Teilnehmer war Professor Eelco F. Wijdicks aus den USA, einer der renommiertesten Neurointensivmediziner und Hirntod-Experten weltweit.

Die Entwicklung geht weg von spezialisierten Neurointensivstationen, hin zu großen, interdisziplinären Einrichtungen. Zwar sind dort Intensivneurologen oder -neurochirurgen auch mit vertreten, aber nur als kleiner Teil des Teams oder nicht kontinuierlich anwesend. „Deshalb kommt es darauf an, das Personal entsprechend auszubilden und zu trainieren, damit durch deren Expertise die Standards hochgehalten werden“, heißt es einvernehmlich im Podiumsgespräch zwischen Professor Wijdicks sowie Tagungspräsident Professor Jörg Weber und Professor Jürgen Meixensberger aus dem DGNI-Präsidium. „Das sind die großen Herausforderungen für alle Beteiligten“, sagt Wijdicks und fasst es nach einer Aufzählung notwendiger Struktur- und so zusammen: „NeuroIntensivmedizin ist ein Lifestyle.“

IGNITE begeistert Nachwuchs für die NeuroIntensivmedizin

„In den Kliniken könnte man personelle Rotationskonzepte ins Leben rufen und vorhandene Instrumente wie die Telemedizin, Simulationszentren und Netzwerke noch besser nutzen, um das Knowhow auch in die Fläche zu bringen.“, ergänzt IGNITE-Sprecher und Podiumsmoderator Professor Julian Bösel. „Wir haben hier sicher noch einige Aufgaben zu lösen. Aber gerade in puncto Ausbildung können wir sehr selbstbewusst unsere Position vertreten. Wir sollten zuversichtlicher sein“, sagt Jörg Weber. Er wird aus dem Publikum unterstützt von Professor Gahn, der am Freitagabend, dem 17. Februar, zum neuen DGNI-Präsidenten gewählt wurde. Gahn sieht in den Neurowissenschaften, als den am schnellsten wachsenden Fächern, und in den Früchten der Arbeit von IGNITE sehr aussichtsreiche Wege, insbesondere den Nachwuchs für die NeuroIntensivmedizin zu begeistern. Zu den IGNITE-Aktivitäten zählen das Ausbildungsprogramm, die Summer School, Studienkampagnen und die Netzwerkbildung.

Im Bild (v. l. n. r.): Prof. Eelco WijdicksProf. Dr. med. Jürgen Meixensberger, Prof. Dr. med. Jörg R. Weber, Prof. Dr. med. Julian Bösel.